Wenn Katzen mit dem Kopf schütteln
Ohrenerkrankungen bei Katzen
Uelzen, 29.09.2022
Wenn eine Katze sich regelmäßig am Ohr kratzt oder den Kopf schüttelt, dann können verschiedene Erkrankungen am oder im Ohr die Ursache dafür sein. Bei regelmäßiger Kontrolle fallen die Symptome schnell auf und dem Tier kann zügig geholfen werden. Zuerst sollten Katzenhalter:innen jedoch Rat bei einer Tierärztin oder einem Tierarzt einholen, um die genaue Ursache festzustellen.
Katzenohren sind empfindlich
Katzen haben recht häufig mit Ohrenerkrankungen zu kämpfen. Doch wenn die Symptome schnell erkannt werden, können Tierärzt:innen schon früh helfen, bevor das Tier Schmerzen leidet. Die möglichen Ursachen sind dabei vielfältig: Verletzungen, allergische Hautreaktionen oder ein Sonnenbrand können ebenso für Entzündungen sorgen wie Grassamen oder andere Fremdkörper. Darüber hinaus können auch Ohrpolypen das Wohlbefinden des Tieres beeinträchtigen. „Ohrpolypen treten meist bei jungen Katzen auf und betreffen in der Regel nur eines der Ohren“, sagt Juliane Radtke, Tierärztin bei der Uelzener Versicherung. „Sie sind also häufig das Problem, wenn sich eine Katze immer wieder am selben Ohr kratzt. Diese Wucherungen können sich bis in den Rachenraum ausbreiten und zu Schmerzen führen. Auch das Trommelfell kann beschädigt werden. In einer Tierarztpraxis werden sie schnell erkannt und können entfernt werden.“ Eine weitere häufige Ursache für Ohrenerkrankungen bei Katzen sind Ohrenmilben und andere Parasiten. Freigänger sind dafür besonders gefährdet, da sie sich draußen leicht bei befallenen Artgenossen anstecken können. Sie sollten daher mit besonderer Sorgfalt beobachtet werden.
Die Anzeichen einer Ohrenerkrankung
Liegt eine Ohrenerkrankung vor, kratzen sich die meisten Tiere wiederholt an der betroffenen Stelle oder reiben ihr Gesicht und die Ohren an Möbeln oder dem Boden. Immer wieder ist auch ein Kopfschütteln zu beobachten. Je nach Ausprägung der Entzündung kann es außerdem vorkommen, dass die Katze den Kopf dauerhaft schief hält oder sogar Gleichgewichtsprobleme entwickelt. Abseits des Verhaltens weisen oft auch Veränderungen direkt am oder im Ohr auf eine Erkrankung hin: In der Regel wird die Ohrenschmalz-Produktion gesteigert und ein schlechter Geruch entsteht. Die Ohren erhitzen etwas. Auch Ausfluss, Schorf oder Verkrustungen können erkennbar sein. „Bei einem Milbenbefall entsteht zum Beispiel ein dunkler, krümeliger Ausfluss am Ohr, der ein bisschen an Kaffeesatz erinnert“, beschreibt die Expertin des Spezialversicherers für Tiere bildlich. „Mit einem Otoskop kann die Tierärztin oder der Tierarzt die Milben dann als kleine weiße Punkte erkennen und den Auslöser für die Ohrenprobleme so eindeutig identifizieren.“
Regelmäßige Kontrolle ist wichtig
Katzenhalter:innen sollten die Ohren ihres Tieres regelmäßig kontrollieren und dabei auf die genannten Symptome achten, damit der Katze von Tierärzt:innen geholfen werden kann, bevor die Probleme schlimmer werden. Auch bleibende Gehörschäden lassen sich meist verhindern, wenn die Ohrenerkrankung schnell erkannt wird. Im Rahmen der Prävention können die Expert:innen außerdem beraten, wie man die Katzenohren am besten reinigen kann. Von einer darüberhinausgehenden eigenmächtigen Behandlung mit Hausmitteln sollten Besitzer:innen allerdings Abstand nehmen. Statt zu helfen können die Probleme dabei unter Umständen sogar verschärft werden.
Die tierärztliche Behandlung
Vermuten Katzenhalter:innen bei ihrem Tier eine Ohrenerkrankung, ist der erste Schritt immer der Besuch einer Tierarztpraxis. Dort wird die genaue Ursache festgestellt. „In der Praxis werden die Ohren meist gesäubert und spezielle Tropfen können dabei helfen, die Entzündung zu mildern. Bei Bedarf kann die Katze auch Schmerzmittel bekommen“, erklärt Tierärztin Juliane Radtke den üblichen Ablauf. Die weitere Behandlung entscheidet sich je nach Befund: Für die Bestimmung von Parasiten und Bakterien werden Proben genommen und allergische Schübe mit entsprechenden Mitteln unter Kontrolle gebracht. Das Entfernen von Polypen und Fremdkörpern erfolgt häufig mithilfe einer Sedierung, um das Trommelfell bei dem Eingriff nicht zu verletzen.
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